Fighting to be Free--Nie so geliebt by Kirsty Moseley

Fighting to be Free--Nie so geliebt by Kirsty Moseley

Autor:Kirsty Moseley
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783955766412
Herausgeber: MIRA Taschenbuch


19. Kapitel

JAMIE

Schon am Nachmittag hatte ich meinen Pick-up in der Nähe von Ellies Schule abgestellt, sodass ich selbst zur Lagerhalle fahren konnte, wenn es so weit war. Während ich meine Schlüssel aus der Tasche zog und zum Wagen lief, machten sich Wut und Bitterkeit in mir breit. Die Bitterkeit richtete sich in erster Linie gegen meine Mutter, die mich überhaupt erst in diese Lage gebracht hatte. Meine Wut aber – und es war viel Wut – galt dem Idioten, der mich den ganzen Abend über angerufen hatte, der ständig gefragt hatte, wann ich endlich käme, und der Panik verbreitet hatte, dass der Diebstahl sonst nicht rechtzeitig stattfinden würde.

Ich fühlte mich scheiße. Im Moment hasste ich alles an meinem Leben: den Druck, die Straftaten und vor allem die Tatsache, dass ich Ellie ganz allein auf ihrem Abschlussball zurückgelassen hatte. Es würde mich nicht im Geringsten überraschen, wenn sie mich dafür verließ. Ich war wirklich ein nichtsnutziger Freund, und sie verdiente etwas Besseres.

Ich seufzte, als ich mich meinem ramponierten alten Pick-up näherte, ihn aufschloss und hineinkletterte. Ellies besorgtes Gesicht war alles, was ich vor mir sah, als ich den Motor anließ. Noch nie hatte ich jemanden gekannt, der sich solche Sorgen um mich gemacht hatte wie sie. Ich liebte sie dafür.

Es hatte mich fast umgebracht, sie an diesem Abend einfach so stehen zu lassen. Sie hatte so wunderschön ausgesehen, dass es mich beinahe um den Verstand gebracht hätte. Der Wunsch, ihr zu sagen, dass ich sie liebte, war so stark gewesen, dass ich nicht mehr wusste, wie es mir gelungen war, die Worte zurückzuhalten.

Ich fuhr direkt zur Lagerhalle, stellte den Wagen auf einem freien Parkplatz ab und schlug die Tür mit viel mehr Wucht zu, als ich vorgehabt hatte. Dennoch verrauchte meine Wut nicht. Ich ging in die Lagerhalle. Unbewusst ballte ich die Hände zu Fäusten und meine Finger taten weh, als ich sein selbstgefälliges Gesicht sah. Shaun. Der Mistkerl, der mich die letzten drei Stunden über ständig angerufen und mir Nachrichten geschickt hatte. Der Mistkerl, der die begrenzte Zeit, die mir mit meiner Freundin geblieben war, ruiniert hatte.

Meine ganze Aufmerksamkeit galt ihm. Ich ignorierte die Begrüßungen der anderen, die schon in der Lagerhalle herumstanden. Stattdessen ging ich zu Shaun, der grinste, als ich näher kam.

„Na endlich!“, rief er aus und warf verärgert die Hände in die Luft.

Ich antwortete ihm nicht. Ich legte nur wortlos die Hände auf seine Brust und stieß ihn mit voller Kraft von mir. Er taumelte rückwärts gegen die Wand. Schnell packte ich ihn am T-Shirt und rammte ihm dann mit der Faust in das erstaunte Gesicht. Er grunzte, als seine Lippe aufplatzte und ihm Blut über das Kinn rann. Ich war aber noch nicht fertig mit ihm – eine aufgeplatzte Lippe reichte mir nicht. Ich holte noch einmal aus und schlug ihm in den Magen. In diesem Moment ließ ich meinen ganzen Frust an ihm aus.

„Ich habe elf Uhr gesagt, Arschloch! Warum hast du immer wieder angerufen? Ich habe dir gesagt, dass ich beschäftigt bin, du Arsch!“, schrie ich, während ich ihm in die Rippen boxte.



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